Homo-Ehe wider die Naturordnung

■ Ministerin Rönsch (CDU) und katholisches Zentralkomitee: Keine Steuervorteile für Homo-Paare

Berlin/Köln (taz/afp) — Bundesfamilienministerin Hannelore Rönsch (CDU) und die Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Rita Waschbüsch, haben sich gegen steuerliche Vergünstigungen für homosexuelle Paare ausgesprochen. Parlamentspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) hatte dies am Wochenende gefordert. Rönsch sagte in der gestrigen Ausgabe des Ost-Sensationsblatts 'Super‘, Ehe und Familie seien nach dem Grundgesetz geschützt, andere Lebensgemeinschaften hätten deshalb keinen Anspruch auf steuerliche Vorteile oder Hinterbliebenenversorgung.

Rönsch bezeichnete die Rolle der Homosexuellen in der Gesellschaft als problemlos: „Die Toleranz der Gesellschaft gegenüber Homosexuellen ist sehr groß. Das Zusammenleben läuft hervorragend. Von Problemen der Homosexuellen innerhalb der Gesellschaft kann also keine Rede sein.“ Waschbüsch begründete ihre Haltung im WDR damit, daß Homosexuelle jeder für sich erwerbstätig sein und Rentenansprüche sichern könnten, da sie keine Kinder zu versorgen hätten. Außerdem sei eine Gleichstellung von Ehepaaren und homosexuellen Lebensgemeinschaften grundsätzlich abzulehnen, da Homosexualität der natürlichen Ordnung widerspreche.

Der Sprecher des Schwulenverbandes in Deutschland (SVD), Volker Beck, begrüßte den Süssmuth- Vorschlag, forderte aber ein vollgültiges Eheschließungsrecht für homosexuelle Paare. Dies sei wegen der an die Ehe geknüpften Rechte notwendig, etwa wegen des Ehegatten- Nachzugs aus Nicht-EG-Ländern. Beck erinnerte an die Aufforderung der DDR-Volkskammer von 1990 an den gesamtdeutschen Gesetzgeber, etwas für die Gleichstellung gleichgeschlechtlich orientierter Bürger zu tun. Auch habe Lothar de Maizière, CDU-Vizevorsitzender und Programmkommissionschef, gefordert, die Nachteile für gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften abzumildern und zu beseitigen. kotte