Maßlose Meßgeräte

■ 350 Radarfallen zeigen falsche Geschwindigkeit an

Stuttgart (afp/taz) — Eine unscheinbare Institution mit dem wenig blumigen Namen Physikalisch- Technische Bundesanstalt (PTB) erwies sich jüngst als unerwarteter Freund von Automobilisten. Die Anstalt empfahl nämlich den Innenministern der Länder, die weitverbreitete Radarfalle Marke „Truvelo“ vorläufig aus dem Verkehr zu ziehen. Grund: Das Ding mißt nicht genau. Genauer: Tückische Schwingungen auf dem Fahrbahnbelag führten zu Meßfehlern und damit folgerichtig zu Fehlern bei Bußgeldbescheiden. Jede Menge harmloser Autofahrer bezahlten also verschreckt Verwarnungsgelder, obwohl sie sich brav an die vorgeschriebene Geschwindigkeit gehalten haben. Die bundesweit 350 Exemplare des maßlosen Meßgeräts müssen nun nachgerüstet werden. Die Firma „Truvelo“ warnte jedoch hämisch vor allzugroßer Sorglosigkeit: Die Nachrüstung sei in Kürze erledigt, „dann geht's gleich weiter“.

Von Entschädigungen für fälschlich beschuldigte und geschröpfte Verkehrsteilnehmer war nichts zu hören.