SONNTAG: Ritter Hank, Der Schrecken der Tafelrunde / Das Wirtshaus im Spessart / Vertigo / Schlappe Bullen beissen nicht

RITTER HANK,

DER SCHRECKEN

DER TAFELRUNDE

Mark Twains Roman Ein Yankee aus Connecticut an König Artus' Hof lieferte die Vorlage zu diesem Musical, in dem Bing Crosby in der Rolle des Hufschmieds Hank Martin nach einem Sturz im frühen Mittelalter aufwacht und am Hof des legendären König Artus allerlei Abenteuer mit rauflustigen Rittern, schönen Hofdamen und mißgelaunten Magiern erlebt.(ARD, 15.05 Uhr)

DAS WIRTSHAUS

IM SPESSART

Beileibe nicht alle Nachkriegsfilme des Regisseurs Kurt Hoffmann, Sohn des Kameramanns Carl Hoffmann, waren Kassenerfolge. Dennoch genoß er bei Produzenten und Verleihern eine gewisse Hochachtung, die er gelegentlich mit Einspielhits wie Schloß Gripsholm oder Ich denke oft an Piroschka belohnte. Für letzteren entdecke Hoffmann die junge Liselotte Pulver, die fortan in vielen seiner Filme mitwirkte, so etwa in der Spessart-Trilogie. Die wurde möglich, als sich Das Wirtshaus im Spessart wider Erwarten als Kassenhit erwies. Einem Musical aus deutscher Produktion gab anno 1957 niemand eine große Chance — aber weit gefehlt: Der Film stieß auf größere Publikumsresonanz als irgendein anderes von Hoffmanns Leinwandwerken und ist ein gutes Beispiel dafür, wie meisterlich der Regisseur unterhaltsame Stoffe in Szene zu setzen wußte. Mit von der Partie sind auch Wolfgang Müller und Wolfgang Neuss als Räuberduo Knoll und Funzel. Die Fortsetzung Das Spukschloß... folgt kommenden Sonntag um 14.30 Uhr.

(West 3, 14.25 Uhr)

VERTIGO

Zu den Legenden, die sich um Alfred Hitchcock gebildet haben, gehört auch, daß der Erfinder der suspense einst eine Verfilmung des Romans Les Diaboliques von Pierre Boileau und Thomas Narcejac geplant hatte, was indes nicht er, sondern mit Henri-Georges Clouzot, einem Landsmann der beiden Autoren, zur vollsten Zufriedenheit der Kritik und der Zuschauer sachgerecht erledigte. Boileau und Narcejac aber hatten sich bereits mit dem Gedanken angefreundet, ein Buch für den großen Hitch zu verfassen. Das taten sie denn auch und schrieben nach ebenso reiflicher wie kühler Überlegung einen Roman, der ihrer Meinung nach auf das Interesse des spleenigen Engländers stoßen mußte, indem er seinen Passionen sehr entgegenkam. Das Buch trug den Titel Aus dem Reich der Toten, wurde tatsächlich von Sir Alfred zur Verfilmung auserkoren und kam alsVertigo in die Kinos. Erst Jahre später erfuhr er von Francois Truffaut, daß er, der so gern Streiche für andere inszenierte, selber zwei ziemlich ausgekochten Burschen auf den Leim gegangen war.(ARD, 20.15 Uhr)

SCHLAPPE BULLEN

BEISSEN NICHT

Viele der jüngeren Kinozuschauer, zumindest unserer Breiten, dürften die ganze Komik dieser Genrepartie gar nicht erfaßt haben, denn Dan Aykroyd und Tom Mankiewicz veralbern die schon etwas angejahrte US-Krimiserie Dragnet (unter dem deutschen Titel Polizeibericht, ebenfalls im Programm von RTL), die zunächst als Hörspielreihe produziert und 1952 für das Fernsehen adaptiert wurde. Untrennbar verbunden mit Dragnet ist der immer etwas steif durch die Handlung schreitende Schauspieler Jack Webb, der die Reihe selbst konzipiert hatte und auch Regie führte. Seine Rolle, die des unerschütterlichen Sergeant Friday, übernahm Dan Aykroyd selbst, Tom Hanks gibt dessen Partner Pep Streebek. In der Serie heißt Fridays Partner allein Bill Gannon und wurde von Henry Morgan verkörpert, der, kleiner Gag am Rande, in einer Nebenrolle in Schlappe Bullen beißen nicht zu sehen ist. Der anspielungsreiche Film geriet insgesamt ein wenig albern, aber man freut sich ja schon, wenn man überhaupt etwas zu lachen hat.(RTL plus, 20.15 Uhr)