Nato-Flugplatz wird gebaut

■ Initiative gegen ostfriesischen Militärflugplatz sauer auf SPD und Grüne

Auf dem ostfriesischen Nato- Flugplatz Wittmundhafen zwischen Aurich und Wilhelmshaven wird weiter gebaut. Die Arbeiten an einem Bunker für 183 Personen, fertiggestellte Straßenzufahrten zu einem Munitionsbunker und die Ausschreibung weiterer Tiefbauarbeiten seien ein deutliches Indiz dafür, daß das Bonner Verteidigungsministerium weiterhin auf die Erweiterung des Flugplatzes als „Collocated Operating Base“ (COB) für die schnelle Vorverlegung ausländischer Nato-Flugzeuge setze. Dies erklärte jetzt die „Gesellschaft Osterfeld“, die mit dem Kauf eines kleinen Teils des Flugplatz-Erweiterungsgeländes den Ausbau des Nato-Flughafens verhindern will.

Von SPD und Grünen habe man als Antwort auf schriftliche Anfragen „nur Seifenblasen“ erhalten, beklagt die Initiative. So hätten beide Parteien zwar erklärt, daß sie nach wie vor den Ausbau des Flugplatzes ablehnen. „Ich muß Sie jedoch leider darauf hinweisen, daß noch die alte Landesregierung von CDU und FDP eine positive Stellungnahme zum Bauvorhaben abgegeben hat. Diese Entscheidung ist beim besten Willen rechtlich nicht rückholbar“, schrieb die grüne Abgeordnete Andrea Hoops.

Und der parlamentarische SPD-Referent Christoph Unger wehrte sich gegen den Wunsch der Initiative, die Erweiterungsplanung dadurch aus der Welt zu schaffen, daß die Landesregierung einfach den ganzen Flugplatz Wittmundhafen streicht. „Eine Aufgabe des Standorts kann nicht akzeptiert werden“, heißt es in seinem Brief.

Im Bonner Verteidigungsministerium gibt es unterdessen „keinen neuen Sachstand“ in Sachen Wittmundhafen. Die Erweiterungs-Option sei nach wie vor offen, erklärte die Pressestelle auf Anfrage der taz. Darüber werde jedoch nicht in Bonn, sondern im Brüsseler Nato-Hauptquartier entschieden.

Ase