Antrag auf deutsche Vollmitgliedschaft

■ Wie der grüne Holländer Gerrit Guit deutscher Staatsbürger werden will und einige Vorschläge dazu

Kaum ist er drin, müßte er eigentlich schon wieder 'raus. Die Rede ist von dem niederländischen Staatsbürger Gerrit Guit, der im Juni von der Bremischen Stadtbürgerschaft als grüner Nachrücker für den Beirat Woltmershausen nominiert wurde.

Denn nach dem Urteil des Staatsgerichtshofes zum Ausländerwahlrecht, ist es nun auch unzulässig, daß Ausländer in den Beirat gewählt werden können. Da nutzt Guit auch kein handschriftliches Glückwunschschreiben von Innensenator Peter Sakuth anläßlich seiner Wahl.

Vielleicht aber ein Brief mehr, den Guitt jetzt als Antwort bei Sakuth ablieferte. Überschrift: „Antrag auf „Vollmitgliedschaft“ in der Freien und Hansestadt Bremen (“Einbürgerung“). Damit beantragt Guit gemäß § 88 Ausländergesetz die „erleicherte Einbürgerung von Ausländern mit langem Aufenthalt“. Begründung im Originalton: „Ich möchte meinen Status als nur zahlendes Mitglied erweitern“. Und weiter: „Weil es hierfür inzwischen eine Gebührenreduzierung gegeben hat (Mit hundert Mark bist Du dabei), stelle ich den Antrag so spät. Für den Fall — was ich leider befürchte-, daß noch mehr Formulare ausgefüllt werden müssen, bin ich natürlich bereit, dieses zu tun. Sympathischer fände ich es, wenn Sie, lieber Herr Sakuth, zusammen mit den beiden Klausen vom Senat die Deutschen Pässe vor dem Rathaus öffentlich feilbieten würden. Hierbei käme allerhand Geld in die Bremer Staatskasse und sogar Ihre Freunde Bortscheller und Kudella könnten sich freuen, daß es immer weniger Ausländer in Bremen gäbe. Zu gegebener Zeit könnte ich mir noch den Text der deutschen Nationalhymne besorgen.“

Egal wie Sakuth reagiert, die Beirätekarriere von Guit neigt sich in jedem Falle schon wieder dem Ende zu. Auf der grünen Woltmershausen-Liste für die Wahlen im September ist er auf Platz fünf gerutscht. hbk