Narva-Halle könnte U-Bahn-Halle werden

■ AL fordert Senat und BVG/-B auf, Halle zurückzufordern

Berlin. Eine der Produktionsstätten der Narva diente vor Mauerbau als U-Bahn-Halle. Diese Halle, so fordert Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen/Bündnis 90, solle vom Senat restauriert und reaktiviert werden. Mit der Wiederherstellung des Narva/U-Bahn- Gebäudes und der Linie U1 zwischen dem Schlesischen Tor und der Warschauer Straße würden dann die vom Senat geplante Abstellanlage und Werkstatt für U-Bahnwagen in der Granitzstraße überflüssig.

Die dadurch eingesparten 230 Millionen Mark könnten nicht nur für die Linie 1, sondern auch für Lückenschlüsse im S-Bahnnetz verwendet werden. Insbesondere sollte die S-Bahnverbindung zwischen Treptower Park und Neukölln über den Bahnhof Sonnenallee Priorität genießen, damit 1993 der S-Bahnring von Schönhauser Allee bis Westend zu Dreiviertel wieder befahrbar wäre. Verbal sei auch der Senat für eine schnelle Wiederinbetriebnahme der U-Bahn bis Warschauer Straße. Ob Verkehrssenator Haases Zusage, mit der Herstellung der Verbindung im kommenden Jahr zu beginnen, ein Lippenbekenntnis sei, werde der Haushaltsentwurf 1992 zeigen.

Cramer bezeichnete es als eigenartig, daß weder der Senat noch die BVG/-B das Narva-Gebäude für sich bei der Treuhand beansprucht hätten. Die Halle sei erst nach Mauerbau dem Glühlampenhersteller Narva zur Verfügung gestellt worden und falle somit unter die Rückgabeklausel. Weil die Unternehmensgruppe Klingbeil das Narva-Gelände nicht mehr kaufen wolle, sei die Zukunft der Gebäude ohnehin wieder offen. diak