Eisenachs Nachbargemeinde kämpft gegen Opelproduktion in Flußaue

Frankfurt/Main (taz) — Die Erweiterungspläne der Adam Opel AG für das Automobilwerk Eisenach stoßen auf Widerstand in der Nachbargemeinde Stedtfeld. Opel hat für den Ausbau des Werkes acht Hektar Fläche in der Hörschelaue beantragt, die zur Gemeinde Stedtfeld gehört. Diese Fläche wurde wegen der neu entstehenden Arbeitsplätze bereits genehmigt. Nun verlangt Opel aber weitere 16 Hektar Reservefläche in der Aue für eine eventuelle Betriebserweiterung in fünf Jahren — was die Gemeinde nicht genehmigen will. Sie befürchtet eine noch stärkere Störung der Kaltluftzufuhr für Eisenach bei bestimmten Wetterlagen. Außerdem sei das geforderte Gebiet zu dicht an bewohnten Häusern, so der Rechtsanwalt, der die Gemeinde Stedtfeld in dem Konflikt mit Opel berät.

Der Vorstandsvorsitzende der Opel AG, Louis R. Hughes hat bereits mit einem Rückzug von Opel aus der Region Eisenach gedroht. Rechtsanwalt Matthias M. Möller hält dagegen, daß einer Betriebserweiterung nichts im Wege stehe, dafür gebe es Flächen östlich des Werkes im Gebiet der Stadt Eisenach. Eine Erweiterung in der Hörschelaue sei nicht rechtmäßig, denn im Raumordnungsverfahren wurde Opel eine Grenze für die Bebauung des Gebietes gesetzt. Bei Opel versicherte man gestern, daß sich keinesfalls an der Investitionsentscheidung etwas ändere, höchstens käme es zu einer Verzögerung des Produktionsbetriebes. 150.000 Autos will Opel künftig jährlich mit 2.600 Beschäftigten in Eisenach bauen. Jas