Das Brandenburger Tor bleibt zu — vorerst

■ Heftiger Widerstand der SPD/ Öffnung am 9. November?

Berlin. »Das Tor der Deutschen« wird nun doch nicht am 3. Oktober für Linienbusse, Taxis und Fahrräder geöffnet. Der ursprüngliche Senatsbeschluß war am Donnerstag abend im Abgeordnetenhaus auch auf heftige Kritik des Koalitionspartners SPD gestoßen. Bausenator Wolfgang Nagel gab die neue Entscheidung des Senats vor dem Parlament bekannt, erklärte aber, der Senat halte grundsätzlich am Beschluß vom 17. September fest, die Teilung der Stadt an dieser Stelle zu überwinden. SPD-Fraktionschef Ditmar Staffelt machte geltend, die Angelegenheit sei zu wichtig und zu umstritten, als daß die Exekutive allein darüber entscheiden könne. Nagel bat das Parlament, zügig über die Öffnung zu beraten. Der Regierende Bürgermeister blieb dagegen bei der Haltung, im System der Gewaltenteilung bleibe die Öffnung als Verkehrsverordnungsmaßnahme Sache der Regierung. Nach den neuesten Senatsplänen soll das Tor jetzt an einem anderen geschichtsträchtigen Datum, dem 9. November geöffnet werden. Bis dahin soll geklärt werden, ob das Bauwerk durch den Verkehr Schaden nehmen könne. taz