Österreich: Bankenfusion geplatzt

Wien (dpa/vwd) — Die geplante Fusion der beiden österreichischen Großbanken „Erste Österreichische Spar-Casse-Bank und Girozentrale“ und der „Bank der österreichischen Sparkassen AG“ ist geplatzt. Das bestätigten Sprecher beider Banken am Wochenende. Bei einer Klausurtagung am Samstag, bei der die letzten offenen Fragen geklärt werden sollten, sei man zur Auffassung gelangt, daß „keine sachlichen Voraussetzungen für eine Weiterführung der Gespräche“ gegeben seien.

Die Erste hält derzeit 18 Prozent an der Girozentrale, deren Aktionäre ausschließlich österreichische Sparkassen sind. Die Fusion hätte in Form einer Mehrheitsübernahme durch die Erste über die Bühne gehen sollen. 1990 hatte die Erste eine Bilanzsumme von umgerechnet 22,7 Milliarden DM, die Girozentrale 43,5 Milliarden DM.

Der Zusammenschluß wäre die zweite Fusion von österreichischen Kreditinstituten innerhalb eines Monats gewesen. Erst Anfang September hatten sich die Zentralsparkasse und Kommerzialbank AG (Z) und die Österreichische Länderbank AG (beide Wien) nach einem langen Tauziehen vereinigt. Das Institut, das den Namen Bank Austria AG tragen wird, ist mit einer Bilanzsumme von 73 Milliarden DM das größte Kreditinstitut Österreichs. Die bisher größte Bank, die staatliche Creditanstalt-Bankverein (CA, Wien) mit einer Bilanzsumme 1990 von 64,6 Milliarden DM, wäre bei einer Fusion Erste-Girozentrale auf den dritten Platz abgerutscht.