Polizeiaktion mit Bremer Schwulen

■ Gemeinsamens Faltblatt zum Abbau der Angst

“Schwule lassen sich ganz leicht ausnehmen, die wehren sich ja nicht und gehen nicht zur Polzei“, bringt der 16jährige Dieter B. die Sachlage bei Straftaten gegen Homosexuelle auf den Punkt. Aus Angst vor hämischen Bemerkungen und weiteren psychischen Repressalien sehen viele überfallene Homosexuelle von einer Anzeige gegen den Täter ab.

Damit das jetzt anders wird, und auch das durch die sogenannten „Rosa Listen“ abgekühlte Verhältnis zwischen Bremer Polizei und der Bremer Schwulenszene wieder aufgewärmt wird, trafen sich kürzlich Vertreter der Bremer Schwulenbewegung und hochrangige Vertreter der Bremer Polizei. Ergebnis dieses Gespräches: die Hüter von Ordnung und Sicherheit entwickeln gemeinsam mit den Schwulengruppen in Bremen ein Faltblatt. Die eine Seite des Blattes gestalten die Schwuleninitiativen, die andere die Polizeibehörde. Inhalt des diese Woche fertiggestellten Faltblattes soll nach Auskunft des Rat und Zentrums sowie von Bremens Polizeipräsident Lüken, Tips und Informationen für überfallene Schwule sein. Lüken: „Die Schwulen sollen keine Angst haben und schnell zur Polizei gehen.“

Auf die Frage ob die Polizeibeamten besonders im Umgang mit überfallenen Schwulen geschult werden (ähnlich wie bei Vergewaltigungopfern), sagte Polizeipräsident Lüken: „Auf Fortbildungen wird dieses Thema nicht gezielt behandelt.“

tl