Ab heute werde Koalitionen sondiert

■ Wedemeier empfängt „demokratische Parteien“ / FDP sieht rot für Ampel

Der Koalitionspoker geht in die erste Runde. Heute nachmittag werden Bürgermeister Klaus Wedemeier, SPD-Fraktionschef Claus Dittbrenner und die Parteivorsitzende Ilse Janz nacheinander Vertreter der Grünen und der FDP zu einem ersten Gespräch über eine mögliche Regierungsbeteiligung empfangen.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Claus Jäger hatte gestern morgen vor der Landespressekonferenz nachdrücklich seine Bedenken gegenüber einer Ampel-Koalition betont. „Eine Dreier- Konstellation bräuchte uns nicht“, erinnerte Jäger daran, daß die FDP in einer solchen Koalition das schwächste Glied wäre.

Die FDP habe zwar keine Berührungsangst zu den Grünen, aber im Wahlkampf seien beide als Kontrastprogramm aufgetreten. Angesichts der inhaltlichen Gegensätze stehe vor einer solchen Koalition „eine Risenhürde.“ Dennoch wollte Jäger keine definitive Absage an die Ampel machen. Eine solche Koalition könne für die Außendarstellung Bremens von Vorteil sein. Jäger brachte noch eine andere Variante ins Gespräch, die „Schwarze Ampel der Sieger“ aus der CDU, der FDP und den Grünen.

CDU-Spitzenkandidat Ulrich Nölle konnte einer solchen Idee im Radio- Bremen-Interview gestern keinen Reiz abgewinnen. Statt dessen setzt die Bremer CDU nach einem Besuch von Nölle und Neumann bei Bundeskanzler Kohl auf eine große Koalition. Für die SPD könnte eine solche Koalition nur dann interessant sein, wenn die Bremer CDU aus Bonn konkrete Finanzhilfen zu bieten hätte.

hbk