Oldenburg hat „Carl von Ossietzky Universität“

■ Schröder als Taufpate der Oldenburger Uni

Der 3. Oktober ist nicht nur der „Tag der deutschen Einheit“, sondern auch der Geburtstag von Carl von Ossietzky. Seit gestern trägt die Universität Oldenburg offiziell den Namen des Publizisten und Friedensnobelpreisträgers. Der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder hielt die Laudatio, Ossietskys in Schweden lebende Tochter Rosalinde von Ossietzky-Palm wurde im Rahmen der Feier zur Ehrenbürgerin der Universität ernannt.

Dem Gründungsausschuß der Universität Oldenburg lag schon am sechsten Juni 1972 ein Antrag der StudentInnen vor, der Uni den Namen „Carl von Ossietzky Uni

hier das Foto

von der Frau

Rosalinde von Ossietzky-Palm

versität“ zu verleihen. Der Name des an den Folgen seiner KZ-Haft gestorbenen Pazifisten sollte Programm sein für Forschung und Lehre im Dienst von Frieden und Demokratie. Die Landesregierung unter Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) lehnte damals Namenspaten für neugegründete Universitäten generell ab. Trotzdem beharrte ein Teil der Universität auf der Namensgebung. Seit Mitte der siebziger Jahre engagierte sich Ossietzkys Tochter, die heute 71jährige Rosalinde Ossietzky-Palm, für die Namensgebung.

Nach dem Regierungswechsel kündigte die neue rot-grüne Wissenschaftsministerin, Helga Schuchard (parteilos), am 17. Juni 1990 einen Gesetzentwurf an, der es den niedersächsischen Universitäten ermöglichte, sich ihren Namen frei zu wählen. M.Gerwin/taz