Großer Irrtum

■ betr.: "Öko-Pädophile", taz vom 28.9.91

betr.: „Öko-Pädophile“ von Bernhard Pörksen, taz vom 28.9.91

Es ist ein großer Irrtum, wenn man/ frau meint, Kinder zur Umweltliebe erziehen zu müssen. Folgende Zusammenhänge werden übersehen:

Kinder, die von ihren Eltern wirklich geliebt werden, werden als Erwachsene durch ihre Lebensfreude von sich aus eine große Verantwortung ihrer Umwelt gegenüber empfinden. Eine „affektive Beziehung zum Regenwurm“, aber nicht nur zu ihm, wird sich dann von alleine einstellen. Aber noch werden jährlich in der Bundesrepublik etwa 100.000 Kinder mißhandelt, davon 20 bis 30.000 krankenhausreif geprügelt, Zahlen mit hoher Dunkelziffer, und wen wundert es da, daß solche Kinder, erwachsen geworden, eine große Lebensfeindlichkeit aufweisen und später auch in entscheidenden Funktionen die Verbundenheit mit der Natur nicht werden spüren können, wie sie für unverletzte Kinder ganz natürlich wäre.

Zudem: Wenn es nur gewollte und geliebte Kinder auf der Erde gäbe, wäre die Zahl der Menschen viel geringer und die der Umweltprobleme auch. Matthias Wendt, Göttingen