20 Millionen Dollar jährlich für die Weltrevolution

■ KPdSU unterstützte vor allem französische und amerikanische Genossen/ KGB verteilte die Gelder im Ausland

Moskau (afp) — Die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) hat den kommunistischen „Bruderparteien“ im Ausland zwischen 1987 und 1990 mehr als 20 Millionen Dollar (33,2 Millionen Mark) jährlich zukommen lassen. Das berichtete die Wochenzeitung 'Rossja‘ unter Berufung auf vertrauliche Dokumente, die nach dem gescheiterten Staatsstreich im August in den Büros des Zentralkomitees (ZK) entdeckt worden waren. Profitiert haben von den Finanzhilfen insbesondere die französischen und amerikanischen Kommunisten.

Die Überweisungen wurden 'Rossja‘ zufolge über die Abteilung für internationale Beziehungen des Zentralkomitees der KPdSU abgewickelt. Der Geheimdienst KGB verteilte die Finanzhilfen im Ausland. Quittungen über den Empfang wurden in den ZK-Büros entdeckt. Die letzten stammten aus dem Jahr 1990. Das Geld für die kommunistischen Parteien im Ausland stammte aus einem „Fonds zur Unterstützung linker Arbeiterorganisationen“, den Stalin 1940 gegründet hatte. Über Transaktionen vor 1987 machte 'Rossja‘ keine Angaben.

Wie aus den Dokumenten des Jahres 1987 hervorgeht, erhielten die kommunistischen Parteien Frankreichs und der USA in diesem Jahr jeweils zwei Millionen Dollar. Eine Million Dollar ging an die portugiesischen Kommunisten. Mit mehreren hunderttausend Dollar wurden die „Bruderparteien“ in Griechenland, Israel, Indien, Argentinien, Dänemark und Uruguay unterstützt.

Neben der jährlichen festen Zuwendung erhielten die kommunistischen Parteien noch zusätzliche Hilfen, die sich für die französischen und amerikanischen Kommunisten 1987 auf weitere 500.000 Dollar beliefen. Den letzten Etat für diese Finanzhilfen verabschiedete die KPdSU am 11. Dezember 1989 für das Jahr 1990.