Verzögerter Start

■ Wohnungsmarkt stoppt Mädchenhaus

Am 13. September hat der Verein Mädchenhaus den Zuschlag für sein parteilich-feministisches Projekt für sexuell mißbrauchte Mädchen erhalten. Der Jubel war groß, und es war kurz vor der Wahl.

Jetzt ist es kurz nach der Wahl. Eigentlich könnte es jetzt mit dem Mädchenhaus losgehen. Der Senatsbeschluß vom September sieht die Einrichtung einer Zufluchtswohnung für sechs bis acht Mädchen und einer Wohngruppe für sechs Mädchen „so bald als möglich“ vor. Im Sommer 1992 soll eine Anlauf-und Beratungsstelle folgen.

„Seit wir den Zuschlag erhalten haben, rufen dauernd Mädchen bei uns an, die Hilfe brauchen“, erklärt Petra Reinhardt vom Mädchenhaus-Verein. Die Vereinsfrauen würden lieber heute als morgen mit der Umsetzung ihrer Pläne beginnen — aber geeignete Räume fehlen.

Für die Zufluchtsstätte und die Wohngruppe werden je 300 Quadratmeter gesucht. In beiden Einrichtungen sollen sechs bis acht Mädchen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren nebst Betreuerinnen untergebracht werden.

Die Stadt hat allerdings nichts anzubieten, die „Bremische“ ebenfalls nicht. Jetzt hofft der Verein auf die Mithilfe von BremerInnen, die eine Wohnung oder ein Haus vermieten oder auch verkaufen wollen. Angebote und Tips: Verein Mädchenhaus e.V., Dobbenweg 9, Tel.: 77656. Der Verein ist auch weiter auf Spenden angewiesen. Konto: BHW-Bank, Nr. 9264622001. asp