„Stasi-Spitzel erfolglos“

■ Grüne zum Stasi-Spitzel Dirk Schneider und seinem Einfluß auf die Deutschlandpolitik der Partei

Berlin (taz) — Ludger Volmer, Vorstandssprecher: „Das Paradoxe ist, daß Dirk Schneider konzeptionell eine realistische Deutschlandpolitik betrieben hat: Anerkennung der Zweistaatlichkeit und Unterstützung der Opposition. Wenn er versucht hat, das praktisch zu boykottieren, hat er damit keinen Erfolg gehabt.“

Waltraud Schoppe, Frauenministerin in Niedersachsen: „Dirk Schneider hat die DDR-Politik der Grünen maßgeblich beeinflußt. Jetzt erklären sich mir auch einige verquere deutschlandpolitische Positionen der Partei. Und über die muß man heute neu nachdenken und sie versuchen zu klären.“

Christian Ströbele, Ex-Vorstandssprecher: „Ich seh' das nicht so, daß man die DDR-Politik der AL allgemein revidieren müßte. Aber es gibt viele Gründe für die AL und die sonstige Linke, ihr früheres Verhältnis zur DDR zu überprüfen. Ich zermarter' mit heute noch das Gehirn, ob Dirk Schneider eigentlich immer für die Abschaffung der Geheimdienste war.“

Heinz Suhr, Pressesprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne: „Die Grünen müssen ihre damalige Deutschlandpolitik überdenken. Wenn Dirk Schneider behauptet, er hätte nicht gewußt, daß er mit der Stasi zusammenarbeitet, ist das nichts als Geschwätz.“ bam