Rassismus

■ Tötungsprozeß fortgesetzt

Berlin. Der Prozeß gegen den 22jährigen Ajhan Ö., der im November 1990 den 21jährigen »Republikaner« Rene G. mit einem Messer getötet haben soll, wurde gestern mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt. Ein Freund von Ö. erklärte, daß der Angeklagte von vermummten Rechtsradikalen mit einer Waffe bedroht, getreten und mit ausländerfeindlichen Sprüchen provoziert worden sei, bevor er zum Messer gegriffen habe. Der 24jährige Dachdecker Torsten H., ein Freund des Getöteten, bestritt jegliche Vermummung. Er behauptete, es habe in der S-Bahn lediglich ein Streitgespräch zwischen dem Angeklagten Ö. und dem Deutschen gegeben. Daß ausländerfeindliche Parolen gerufen wurden, wollte der Angeklagte nach Androhung seiner Vereidigung nicht ausschließen. Ajhan Ö. erklärte nach der Vernehmung, daß er Torsten H. als denjenigen Mann in der S-Bahn wiederkenne, der mit eine roten Tuch vermummt gewesen sei und den anderen mit einem Nicken bedeutet habe, »anzufangen«. Der Prozeß wird kommende Woche fortgesetzt, ein ausführlicher Bericht erscheint am Montag im überregionalen Teil der taz.