piwik no script img

Freie Fahrt von und zu den Kurilen – Japan und UdSSR nähern sich an

Moskau (afp) — Der Visazwang zwischen Japan und den Kurileninseln wird aufgehoben. Diesen ersten spürbaren Durchbruch bei den langwierigen Verhandlungen über die vier Inseln erzielten die Außenminister der Sowjetunion und Japans, Boris Pankin und Taro Nakayama, am Montag in Moskau. Wie ein Beamter des sowjetischen Außenministeriums mitteilte, können demnach Japaner künftig ohne ein Visum auf die Kurilen und die Inselbewohner ohne Probleme nach Japan reisen. Außerdem wurde gestern bekannt, daß die Sowjetunion ein Drittel ihrer Streitkräfte von den Kurilen abziehen will. Der Sprecher des sowjetischen Außenministeriums, Witali Tschurkin, gab die Zahl der gegenwärtig auf den Inseln stationierten Soldaten mit 8.000 an. Die vier Inseln waren von der UdSSR im Zweiten Weltkrieg annektiert worden und werden von Japan seitdem zurückgefordert. Diese Streitfrage verhinderte bislang die Unterzeichnung eines Friedensvertrages zwischen Tokio und Moskau. Vor dem Weltkrieg lebten etwa 16.000 Japaner auf den Inseln, heute leben dort etwa 25.000 Sowjets, von denen ein Drittel Soldaten sind.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen