“Entführung“ unter Sintis

■ 13jähriges Mädchen unversehrt von der Polizei „befreit“

So recht erklären konnte die Polizei gestern mittag noch nicht, was sich am Tag zuvor zwischen Habenhausen und Stuhr zwischen zwei Sinti-Familien abgespielt hatte. Denn „Täter“ und „Opfer“ waren mangels Dolmetscher noch nicht vernommen worden. Das Opfer, ein 13jähriges Mädchen, war von einem Einkauf nicht mehr zurückgekommen. Die 5jährige Schwester kam nach Hause zurück und erzählte der Mutter, daß vier Männer ihrer Schwester auf einem Parkplatz an der Steinsetzer Straße einen Sack über den Kopf gezogen und sie mitgenommen hätten.

Die Eltern der „Entführten“, die seit drei Jahren in Bremen leben, machten sich zunächst auf eigene Faust auf die Suche und bekamen am Bahnhof den Hinweis, daß ihre Tochter in einer Flüchtlingsunterkunft in Stuhr sei. Erst 12 Stunden nach der Tat informierten sie die Polizei. Die stürmte in der Nacht um 3.30 Uhr mit 10 Beamten das Haus und fand das Mädchen unversehrt in einem Bett liegend. Ein 47jähriger Mann und dessen 14jähriger Sohn, der sich mit dem Mädchen in einem Zimmer befunden hatte, wurden vorläufig festgenommen.

Die Polizei geht zur Zeit davon aus, daß finanzielle Forderungen keine Rolle gespielt haben. Pol.-Bericht