Schreckschrauben des Jahrzehnts

New York (ap/dpa/taz) — Der Modeexperte und -spötter Mr. Blackwell schlägt wieder zu: In einem im nächsten Monat erscheinenden Buch mit dem Titel „30 Jahre Modefiaskos“ stellt er eine Liste der zehn nach seinem Urteil am schlechtesten gekleideten Frauen der letzten dreißig Jahre vor.

Die Sängerin und Schauspielerin Cher steht an erster Stelle und ist für Blackwell „die am schlechtesten gekleidete Frau der letzten drei Jahrzehnte“. Dies verkündet der Modedesigner in seiner am Dienstag vorab veröffentlichten neuen Hitliste. Die Oscar-Gewinnerin sei, so Blackwell, „von Kopf bis Fuß der schäbige Tätowierungsschrecken des 20. Jahrhunderts“. Der Modedesigner, der früher Schauspieler war, ist vor allem durch seine Jahreslisten bekannt geworden, in denen er Ätzendes über seine männlichen Konkurrenten und deren weibliche Kundschaft ausschüttet. In aller Regel wird dabei deutlich, daß er für Frauenschönheit oder für weiblichen Sex wenig Sinn hat — Chers ständig und freimütig präsentierte Schenkel konnten ihn keineswegs milder stimmen.

Nach der Komödiantin Roseanne Barr auf dem zweiten Platz kam an dritter Stelle schon die frischvermählte Elizabeth Taylor, die Blackwells Verachtung vor allem durch ihre Freß- und Fastenkuren gewann. Die Queen von England kam dicht an sie heran: „Gott mag die Königin schützen — aber ihre prähistorische Garderobe gehört in den Tower“, heißt es zur Begründung.

Barbara Streisand folgt und wird als „schmalzige Rose aus zweiter Hand“ vorgestellt, und in der Kleidung der Schauspielerin Shelly Winters sieht der lästernde Fachmann „mehr Wahnsinn als Methode“. Zu den ersten Zehn gehören auch Woody Allens Lebensgefährtin Mia Farrow, die nach Blackwells Meinung („Mama Mia!“) wie ein „selbstmörderischer Spatz in einem depressiven Zyklon des Ausverkaufs“ aussieht.

Jayne Mansfield und Madonna teilten sich den neunten Platz, gefolgt von der irischen Sängerin Sinead O'Connor, die als „grausige Kreuzung zwischen Johanna von Orleans und Kojak“ in die Liste einging.