Kuba: Prozeß gegen zehn Dissidenten

Havanna (afp/ips) — Zehn kubanische Dissidenten, die in der vergangenen Woche festgenommen worden waren, müssen sich in den nächsten Tagen wegen „Beleidigung des Staatspräsidenten“, „Bildung einer illegalen Vereinigung“, „Anstiftung zu Straftaten“ und „illegaler Herstellung von Druckerzeugnissen“ vor Gericht verantworten.

Wie der Vorsitzende der kubanischen Kommission für Menschenrechte und nationale Verständigung (CDHRN), Elizardo Sanchez Santa Cruz, mitteilte, handelt es sich bei den Festgenommenen um sechs Mitglieder der „Vereinigung zur Verteidigung der politischen Rechte“ (ADEPO) und vier Mitglieder der Gruppe Pro-Arte (APAL).Sanchez teilte weiter mit, der Prozeß gegen Reynaldo Betancourt, Anibal Cruz und Jorge Julian von ADEPO solle bereits am Mittwoch beginnen. Gegen zwei Vorstandsmitglieder von CDHRN sowie gegen den ADEPO- Vorsitzenden Luis Pita Santos sei Anklage erhoben worden. Auch gegen die APAL-Mitglieder Omar Lopez Montenegro, Manuel Jesus Leyva, Juan Jualberto Fernandez und Eduardo Cuartas sei das Verfahren eröffnet worden.

Die Dissidentenorgansisationen hatten im Vorfeld des Vierten Parteitages der Kommunistischen Partei Kubas zu Demonstrationen aufgerufen und einen Aufruf zur „Vereinigung der Demokratischen Kräfte“ Kubas veröffentlicht.