Vietnamese halb tot geschlagen

■ 26jähriger von Skinheads lebensgefährlich verletzt/ Demo geplant

Hellersdorf. Dem blindwütigen Fremdenhaß ist am vergangenen Montag der 26jährige Vietnamese Bai V. zum Opfer gefallen. Er wurde an einer Bushaltestelle in der Gothaer Straße im Bezirk Hellersdorf von drei jugendlichen Skinheads zu Boden geschlagen und mit Stiefeltritten gegen den Hinterkopf traktiert, daß es fraglich ist, ob er den Anschlag überleben wird. Er war gestern immer noch nicht ansprechbar. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Die zuständige Mordkommission war gestern nicht erreichbar, weil sie vor Ort ermittelte. Es werden noch Zeugen gesucht.

Der Schlosser Bai V. war 1988 nach Ost-Berlin gekommen und lebte seither in einem Wohnheim in Marzahn. Eine Beraterin des Heims berichtete der taz, das Bai V. in Vietnam eine Frau und drei Kinder habe. Man versuche jetzt, die Familie so schnell wie möglich nach Berlin zu holen. Nach Angaben der Beraterin wurde Bai V. an einer Bushaltestelle zusammengeschlagen, neben der sich ein Markt befindet, auf dem viele Vietnamesen einen Stand haben. Daß Bai V. im Krankenhaus liege, habe man erst einen Tag nach der Tat von der Polizei erfahren.

Die Beratungsstelle des Heims ruft für den kommenden Samstag um 14 Uhr zu einer Demonstration gegen die Ausländerfeindlichkeit aus Anlaß des Überfalls auf Bai V. auf, die in der Erich-Glückauf-Straße in Marzahn stattfinden soll. Der Protestzug wird zum Tatort in der Gothaer Straße führen. plu