Rassistische Anschläge in Brandenburg

Potsdam/Berlin (afp/ap/dpa) — In Brandenburg hat es am Mittwoch abend erneut zwei Angriffe auf Unterkünfte von Ausländern gegeben. Wie das Innenministerium in Potsdam mitteilte, warfen Unbekannte im Oranienburger Schloßhof mit mehreren Steinen ein Fenster eines Wohnheims für ausländische Arbeitnehmer ein. Ein ebenfalls in das Heim geworfener Rauchkörper konnte ausgetreten werden. In Schwedt an der Oder warfen zwei Motorradfahrer einen Brandsatz gegen eine Fensterscheibe eines Flüchtlingsheimes. Die Brandflasche zerschellte auf einem Balkon, ohne Schaden anzurichten. Der Polizeischutz für das Schwedter Heim wurde weiter verstärkt.

In Mecklenburg-Vorpommern hat es nach Angaben von Innenminister Georg Diederich seit Jahresbeginn 40 Angriffe auf Ausländerwohnheime gegeben. Dabei seien sieben Asylbewerber verletzt worden, sagte Diederich am Mittwoch in Schwerin in einer Aktuellen Stunde des Landtags zur inneren Sicherheit. Drei Ausländer seien auf offener Straße angegriffen und verletzt worden. Die Polizei habe insgesamt 33 Personen festgenommen; 18 davon seien wieder auf freiem Fuß.

Mit einer Gemeinschaftsaktion wollen Berlin und Brandenburg der Welle von Gewalt und Ausländerfeindlichkeit begegnen. „Widerstand gegen Gewalt ist nicht nur eine Angelegenheit der Polizei und der staatlichen Institutionen, er ist eine Herausforderung an alle“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen. Besonders von Berlin müßten klare Signale für Toleranz und Menschenrechte ausgehen.