Scharf auf 10.000 Volt

Scharf auf 10.000 Volt

Die Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Versuchsguts in Niedereggeln (Kreis Rotenburg/ Wümme) staunten am vergangenen Mittwoch nicht schlecht: Das Trakenerfohlen Herzel rieb sich mehrere Minuten lang mit offensichtlichem Genuß am elektrischen Weidezaun. Die Stromstöße in einer Größenordnung von 10.000 Volt schreckten das Tier nicht ab, sondern schienen es geradezu sexuell zu stimulieren.

Eine Nachfrage beim verterinärärztlichen Institut der Hochschule Vechta ergab, daß es sich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen genetischen Defekt handelt. Institutsleiter Prof.Edgar Zielonka: „Ohne den Fall im einzelnen zu kennen, raten wir dringend zur Notschlachtung, da die weidetechnischen Implikationen unabsehbar sind.“ Die Gefahr, daß sich dieses Fehlverhalten genetisch fortpflanze, sei zu groß. Dies stelle eine Bedrohung der gesamten Weidewirtschaft dar. ubs