Gute Brise für deutschen Bootsbau

■ Erstmals Tauschbörse für gebrauchte Boote bei Hamburger Freizeit-Messe

Die 32. internationale Bootsausstellung „hanseboot“ sucht neue Wege zum Wasser: Erstmals gibt es bei der heute beginnenden Messe eine Gebrauchtbootbörse im Hamburger Hafen. Im gerade fertiggestellten City Sporthafen bei der Übersee-Brücke liegen 30 Jachten und warten auf Käufer. Ein kostenloser Bus verbindet den Hafen mit den zwölf Messehallen. Dort stellen wieder rund 750 Aussteller aus 20 Ländern bis zum 27. Oktober mehr als 1200 Boote und Jachten aller Größen aus und präsentieren Bootsmotoren, Segelzubehör und elektronische Navigations-und Kommunikationsgeräte.

Die restlos ausgebuchte „hanseboot“ profitiert in diesem Jahr von dem florierenden Markt für Freizeitboote: „Der deutsche Bootsbau segelt mit einer guten Brise“, sagte Anton Dreher, Präsident des Deutschen Boots-und Schiffbauer Verbandes, in Hamburg vor Journalisten. Deutsche Werften müßten sogar wegen eines Mangels an Fachkräften Aufträge ablehnen. Einzig der Export sei im ersten Halbjahr 1991 zum Sorgenkind geworden. „Die zweistelligen Zuwachsraten sind hier vorbei“, sagte Dreher. 1990 haben die deutschen Sportbootwerften rund 410 Millionen Mark umgesetzt. Der Trend zu den großen Jachten ist nach den Worten von Dreher offenbar gebrochen. Kleinere, gut segelnde Serienjachten seien wieder gefragt.

Ab 1992 sollen im City Sporthafen, der als Gasthafen für Freizeitskipper gebaut wurde, auch Boots-Neuheiten liegen. Dann könnten Superjachten mit bis zu 40 Meter Länge gezeigt werden, die in keine Messehalle passen. Messe-Chef Franz Zeithammer sagte, daß Hamburg damit seine Stellung als bevorzugter Premierenplatz für Jachten über zwölf Meter ausbaue.

Unter den Ausstellern sind Werften aus allen führenden Bootsbauländern, unter anderem auch aus Taiwan und Singapur. 35 Betriebe kommen aus den neuen Ländern.

Die „hanseboot“ ist vom 19. bis zum 27. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am Mittwoch bis 20 Uhr.

dpa