Aktionsprogramm für die Elbe

Dresden (taz) — Das erste Aktionsprogramm zur Verminderung der Elbe-Belastung ist auf einer zweitätigen Beratung der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe zwar beraten, aber noch nicht verabschiedet worden. Dietrich Ruchay, Präsident der Kommission, erklärte, daß auf einer Sondertagung im Dezember noch bestehende „kleinere Probleme“ ausgeräumt werden sollen. Im Frühjahr will Bundesumweltminister Töpfer mit seinem tschechischen Kollegen und mit dem zuständigen EG-Kommissar über verbindliche Schritte zur Umsetzung des Programms beraten. Bedenken der tschechoslowakischen Föderation betrafen vor allem den finanziellen Rahmen zur Umsetzung des Aktionsprogrammes, das den kurzfristigen Bau von Kläranlagen und die Behandlung von Abwasser aus der pharmazeutischen wie der metallarbeitenden Industrie vorsieht. Die Elbe-Kommission einigte sich auf eine Liste von 15 Stoffen und Stoffgruppen, die aus dem Abwasser schleunigst zu verbannen sind.

Dazu zählen Quecksilber, Cadmium, Hexachlorbenzol. Mit dem Ziel, ein internationales Datennetz zu erstellen, billigte die Kommission ein Elbe-Meßprogramm mit 12 Meßstellen in der Elbe und sechs im Einzugsgebiet. Demnächst sollen alle Daten über die Elbe-Belastung im Jahre 1989 veröffentlicht werden, die Auswertung der Daten von 1990 ist in Arbeit. dek