Erneut Gewalt gegen Ausländer

Potsdam (dpa) — Die Welle der Gewalt gegen Ausländer und Asylbewerber ebbt nicht ab. Im Bundesland Brandenburg registrierte die Polizei am Sonntag vier Übergriffe rechtsradikaler Jugendlicher, die sich zumeist gegen Ausländer und Asylbewerber richteten. Durch das Eingreifen der Polizei seien größere Ausschreitungen verhindert worden, erklärte am Montag ein Sprecher des Innenministeriums.

Vor einem Ausländerwohnheim in Schwarzheide (Kreis Senftenberg) und einem Asylbewerberheim in Jüterbog versammelten sich jeweils etwa 20 bis 30 Jugendliche, die ausländerfeindliche Parolen riefen und mit Knüppeln und Baseball-Schlägern drohten. Eintreffende Polizeikräfte lösten die Gruppen auf. In Schwarzheide gelang es der Polizei, Personalien mehrerer Beteiligter festzustellen.

Einheiten der Schutz- und der Bereitschaftspolizei gingen in der Nacht zum Sonntag in einem Cottbusser Wohnkomplex gegen randalierende Skinheads vor. Die Polizei beendete die Gewalttätigkeiten. Kurz darauf wurde in einer Gaststätte ein Mann von Unbekannten zusammengeschlagen und schwer verletzt. Ob diese Tat von den Skinheads verübt wurde, war am Montag noch unklar. Unter Tatverdacht wurden in Schwedt nach einem Überfall auf einen Vietnamesen drei Jugendliche festgenommen. Nach Polizeiangaben war der Vietnamese von einer Gruppe von Jugendlichen, die der rechtsradikalen Szene angehören sollen, mit einer Pistole bedroht und durch Schläge verletzt worden.