Nachgefragt: "Keine Richtungswahl"

In Bremerhaven soll heute abend ein neuer SPD-Vorsitzender gewählt werden. Einziger Kandidat für die Nachfolge des zum Rücktritt gezwungenen Werner Lenz ist bislang der bisherige Fraktionsgeschäftsführer Siegfried Breuer.

„Über Kandidaten unterhalten.“ Siegfried Breuer (rechts) mit Senator

Warum wollen Sie UB-Vorsitzender werden?

Siegfried Breuer: Wir wollten einen personellen Wechsel in Bremerhaven. Dann muß auch jemand bereit sein, die Nachfolge zu übernehmen. Und da in der Partei die Auswahl nicht gerade risengroß ist, haben mich verschiedene Genossen gefragt, ob ich das nicht machen will.

Haben Sie ein Team zusammen?

Ich habe verschiedene Genossen angesprochen, nicht nur von der sogenannten Linken. Es stehen inzwischen mehr als 11 Kandidaten zur Wahl.

Ist die Wahl zum Parteivorstand auch eine Richtungswahl für die künftige Zusamennarbeit in der Stadtverordnetenversammlung?

Ich glaube nicht, daß das eine Richtungswahl ist. Allerdings ist eine Zusammenarbeit mit der CDU in Bremerhaven für mich nur die letzte Möglichkeit.

Die SPD in Bremerhaven hatte sich in der Vergangeheit ziemlich eingeigelt. Wie stellen Sie sich die künftige Zusammenarbeit mit der SPD in Bremen vor?

Der neue Parteivorstand muß dafür sorgen, daß sich die SPD Bremerhaven wieder wesentlich aktiver auf der Landesebene einschalten. Wir müssen auf der Landesdelegierten-Ebene anfangen. Es wird immer schwerer, in den Ortsvereinen jemanden dafür zu finden.

Der Landesparteitag hat den Regionalproporz für Senat und Fraktionsvorstand abgeschafft.

Ein Senat ohne Bremerhavener kann ich mir nicht vorstellen. Wenn der Eindruck entsteht, wir präsentieren Kandidaten, die nicht in der Lage sind, die Ämter auszufüllen, dann will ich mich gerne darüber unterhalten, ob das stimmt. Aber ich will mich nicht darüber unterhalten, daß Bremerhaven als zweite Stadt im Land ausgegrenzt wird. Fragen: hbk