Nachgefragt

■ "Keine neue CDU-Frauenpolitik"

taz: Frau Erlenwein hat gestern gesagt, Ihre Wahl in die Spitze der CDU-Fraktion sei eine gezielte Maßregelung aller aufmüpfigen Frauen in der CDU. Sehen Sie das auch so?

Elisabeth Motschmann: Das sehe ich ganz sicher nicht so. Ich halte mich selber nun wirklich auch für jemand, der für die Frauen arbeiten möchte. Allerdings verstehe ich meinen Auftrag als stellvertretende Fraktionsvorsitzende nicht nur als einen Auftrag für Frauen. Ich bin für die gesamte Partei da, und ich will auch nicht nur auf bestimmte frauen- und familienpolitische Fragen eingeengt werden.

Frau Erlenwein sieht Ihre Wahl als Ausdruck einer Rückkehr der CDU zur Politik der Frau an Heim und Herd.

Das ist schon deshalb nicht möglich, weil ich selber die schlechteste Vertreterin für Frauen an Heim und Herd wäre. Ich trete dafür ein, daß Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft engagiert mitarbeiten und in die Verantwortung genommen werden.

Ihre Wahl war keine Richtungsentscheidung der CDU-Frauenpolitik?

Überhaupt nicht.

Frau Erlenwein sagt, Ihre überraschende Kandidatur sei unfair gewesen, da sie erst am Dienstag 'aus dem Hut gezaubert' worden seien.

Wer in einer Partei kandidiert, muß immer damit rechnen, daß es zusätzliche Kandidaturen gibt. Diese Kandidatur ist von verschiedenen Fraktions-Kollegen an mich herangetragen worden.

Wollen Sie jetzt auch sozialpolitische Sprecherin der neuen Fraktion werden?

Das möchte ich nicht. Das ist Frau Erlenweins Platz, und den werde ich ihr überhaupt nicht streitig machen. Ase

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Frauen-Portrait

Elisabeth Motschmann