Wenn ich kein Vogel wär

In Rita Kuczynskis Erzählung Wenn ich kein Vogel wär geht es um Melodien im Kopf und das Ansingen gegen die Außenwelt: saufende Väter und kaderwerdende, im »Misterium« arbeitende Mütter, um Stalingrad und die Militärküche, zutrauliche und kläffende Hunde, liebe und geizige Großmütter, um Schwarzmarkthändler und bankrotte Parfümfabrikanten, Gespräche mit Gott in West-Berlin, heimliche Kirchenbesuche in Ost-Berlin, um Kleider und Winterstiefel vom Klassenfeind, die man im Bett trägt; um eine im S-Bahn-Ring in die Hose pinkelnde Freundin und die damit verbundene Tiefe der Osterfahrung... Es geht um die Nachkriegszeit, wie sie die 1944 geborene Autorin Rita Kuczynski selbst erlebt und in dem 1990 (beim Buchverlag der Morgen) erschienen Roman wiedergegeben hat.