Editorial

Nachdem wir uns die letzten beiden Male mit den sowjetischen Schriftstellern und ihren Akten in den Kellern des KGB (u.a. die Fälle Babel und Mandelstam) beschäftigt haben, kehren wir in dieser Ausgabe zum Zensurgeschäft im Rest der Welt zurück. Wir bringen eine Auswahl aus dem letzten Heft von 'Index on Censorship‘: eine Reisereportage eines Index-Mitarbeiters aus dem afrikanischen Malawi, das nach wie vor von Diktator Benda und seinen Angehörigen eisern regiert wird; Auszüge aus einem langen Interview mit Zhang Xian- Ling, dem chinesischen Schriftsteller, der 30 Jahre in Lagern oder als Zwangsarbeiter zugebracht hat und doch ohne Wut auf sein Leben zurückblickt; eine Betrachtung des Exilkubaners Eugenio Rodrigues über die Machenschaften seiner Landsleute in Amerika, die sich für ein Kuba nach Castro rüsten. Die Übersetzung aller Texte aus dem Englischen besorgte wie immer Uta Ruge. taz