Neues aus der Hodenhose

Einen Profiboxer zum Talk zu bitten, ist immer saukomisch. Was jedoch „Talk im Turm“ am Sonntag bot, war ein Brüllwitz der Extraklasse: Rene Weller durfte sprechen — Thema: Sex am Arbeitsplatz.

Nun war der Titel ohnehin falsch, denn Thema war „sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“. Doch Rene schien dies Wurst zu sein. Mit Fönfrisur, rotem Glanzblouson und seinen eierbetonten Jeans wirkte er wie ein Fachmann zum Thema „Sex als Arbeitsplatz“. Aber halt: War seine aufreizende Aufmachung am Ende bloße Provokation? Ist er ein Opfer sexueller Übergriffe durch Frauen? Weit gefehlt. „Mich darf jeder betatschen“, versicherte er geifernd. Um gleich zur „Anmache im Büro“ überzugehen: „Es ist schon verständlich, wenn ein Mann zu Hause seine Dame sitzen hat, sie wissen schon, so 'ne alte Hexe...“ Im Studio und vor den Fernsehgeräten stieg die Spannung. Konnte es wahr sein? Ein Mann ohne Hemmungen, ein unmaskiertes Exemplar seiner Gattung, triebhaft und unmanipuliert vom Feminismus? Und wirklich: Weller überbot alle satirischen Hoffnungen. Listig fragte er eine betroffene Frau: „Was hatten Sie an?“ Aha. Einen Rock. Na also. „Wenn Sie wollen, daß man Sie nicht anfaßt, dürfen Sie eben keinen Minirock tragen. Oder Sie müssen kündigen. Klaro.“ Das Publikum johlte, Frauen schlugen sich auf die Schenkel. Das gefiel Weller, er drehte auf: „Ich kenne soviel Männer, aber kein einziger grabscht.“ Denn: „Mann hat ja soviel Feingefühl, daß man unterscheiden kann, ob eine Frau auch nein meint, wenn sie nein sagt.“ Die Zuschauerinnen schrien vor Vergnügen: „Mehr, du Hirni!“ Und er gab alles. Frauen nach ihren Wünschen befragen? „Nö, wenn Frauen Oberwasser bekommen, will Mann nicht mehr diskutieren.“ Nun weinten die ersten im Publikum vor Spaß. Nur zum Thema „Würde“ schien er verwirrt. Macht nichts, Rene, wir wissen doch: Würde? Es würde Dir nichts ausmachen. Ein Glück nur, daß Du so enge Hodenhosen trägst. Die machen nämlich impotent. miß