Schreiber für, Kudella gegen Wehrmann

■ Streit in der CDU geht weiter / Kudella: Weder Links- noch Rechtsruck

Der Streit in der Bremer CDU hält an. Nachdem die CDU-Parlamentarierin Rowitha Erlenwein ihrem Parteivorsitzenden Benrd Neumann ein „verhängnisvolles Machtverständnis“ vorgeworfen hatte, hat jetzt auch Ilse Wehrmann, in Nölles Kernmanschaft für Sozialpolitik zuständig, von einem „Rechtsruck“ in der Partei gesprochen. „Ohne Erlenwein wäre ich nicht in die Kernmannschaft gegangen“, sagte Ilse Wehrmann. Ihr Vorwurf an die Adresse von Neumann und Nölle: „Ich fühle mich mit meiner Kandidatur ein wenig geleimt, vielleicht auch mißbraucht im Blick auf den Gewinn von Wählerstimmen.“ Die anstelle von Erlenwein gewählte Elisabeth Motschmann stehe auf einer „nicht an den Realitäten von Frauen orientierten Seite.“ Als Beispiel dafür nannte sie Motschmanns Position zum § 218.

Inhaltliche Unterstützung bekamen Wehrmann und Erlenwein gestern von der neuen Bürgerschaftsabgeordneten Ulrike Schreiber. Schreiber forderte als Landesvorsitzende der Frauen- Union, daß die letzte Entscheidung für ode gegen eine Schwangerschaftsabbruch bei der Betroffenen selbst liegen müsse. „Da es sich um eine komplizierte Gewissensentscheidung handelt, kann nur die Frau selbst entscheiden, ob sie sich in einer unlösbaren Konfliktlage befindet.“

Der CDU-Fraktionschef Kudella wandte sich gegen den Vorwurf vom Rechtsruck: Wehrmann selbst sei das beste Beispiel für die Offenheit der Partei. Ihre „Aufnahme“ in die Kernmannschaft von Nölle sei ebensowenig ein Linksruck der CDU gewesen, wie die Wahl von Motschmann ein Rechtsruck bedeute. hbk