: Palästinensische Kämpfe um Konferenz
Jerusalem (taz) — Zu Protestdemonstrationen für und gegen die Nahostkonferenz in Madrid ist es gestern in den israelisch besetzten Gebieten gekommen. Dort hatten die palästinensische Gruppe Hamas und weitere militante Organisationen einen Generalstreik ausgerufen, der weitgehend befolgt wurde. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit gemäßigten Anhängern der El Fatah von PLO-Chef Jassir Arafat, bei denen 50 Personen verletzt wurden, sowie mit der Armee. Das Militär hatte gestern seine Präsenz in den besetzten Gebieten verstärkt. Bei Zusammenstößen mit der Armee wurden ein Jugendlicher erschossen und 13 weitere Palästinenser verletzt.
Im Gazastreifen demonstrierten etwa 2.000 Menschen für die Madrider Konferenz. Die Demonstration wurde von den Besatzungsbehörden bewilligt und hatte sichtlich die Unterstützung der kommandierenden Offiziere, denen Ölzweige übergeben wurden.
Israel setzte seine am Dienstag begonnenen Vergeltungsaktionen in Südlibanon fort. Die Stadt Nabatije wurde von Hubschraubern und Artillerie beschossen. Mindestens eine Person sei getötet und Dutzende verletzt worden. Ein israelischer Armeesprecher sprach von Vergeltung für drei Guerillaangriffe in Südlibanon, bei denen am Dienstag drei israelische Soldaten getötet und fünf weitere verwundet wurden.
Am späten Dienstag abend wurde die US-Botschaft in einem Beiruter Vorort mit einer Katjuscha-Rakete beschossen. Dabei entstand nur Sachschaden. Anonym teilte ein Sprecher der Revolutionären Arabischen Zellen einer Nachrichtenagentur mit, die Attacke richte sich gegen die Politik der USA, die die Araber zur Kapitulation zwingen wollten. Amos Wollin
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