Bauern unternahmen Strafexpedition

Niamey (afp) — Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Bauern und Viehzüchtern im westafrikanischen Staat Niger sind 98 Menschen ums Leben gekommen, darunter 66 Frauen und 13 Kinder. Dies teilte der Präsident der Nationalkonferenz Nigers, Andre Salifou, am Donnerstag mit. Die Krawalle ereigneten sich in der Region Guidan Roumji 600 Kilometer östlich der Hauptstadt Niamey. Nach Angaben der nigerischen Nachrichtenagentur 'anp‘ hatten die Auseinandersetzungen am Dienstag begonnen. Ein Bauer vom Stamme der Haussa habe einem Viehzüchter vom Stamm der Peulh untersagt, eine Herde über sein Gelände zu treiben. Daraufhin sei es zu einem Streit gekommen, der in eine Schlägerei ausartete. Dabei wurde der Bauer getötet. Daraufhin schlossen sich die Haussa-Bauern der Gegend zusammen und unternahmen eine Strafexpedition gegen die Viehzüchter. Sie brannten die Häuser der Viehzüchter ab und töteten den Angaben zufolge 97 von ihnen. In Niamey hieß es, der Konferenzpräsident habe bei der Bekanntgabe des Massakers bewußt keine Angaben über die Stammesangehörigkeiten gemacht, um keine weiteren Racheakte zu provozieren.