: Das Startbahn-Trauma
■ Zum 10. Jahrestag der Hüttendorfräumung wird es keine Veranstaltungen geben
Frankfurt/Main (taz) — Die Versuche der Grünen aus dem Kreis Groß-Gerau und der Evangelischen Kirche, zum 10. Jahrestag der Hüttendorfräumung Veranstaltungen zu organisieren, waren zum Scheitern verurteilt. Weil das historische Datum 2.November 1981 seit dem 2.November 1987 untrennbar mit den Todesschüssen an der Startbahn verbunden ist, hatte in der Region offensichtlich keine(r) der vom Startbahnbau betroffenen BürgerInnen mehr den Mut, sich in einer öffentlichen Veranstaltung mit den beiden Ereignissen auseinanderzusetzen. Die Schüsse vom 2.November 1987, die beiden toten Polizisten — ein Trauma für die Menschen, die bis dato immer stolz auf ihren Widerstand waren.
So werden ein paar Tage später (7.November 1991, 20Uhr) im Walldorfer Kino lediglich einige Startbahnfilme gezeigt. Und Grüne aus Mörfelden-Walldorf und dem Kreistag berichten im Anschluß von den aktuellen Ausbauplänen der Flughafen AG. Zum 14.November 1991 wird dann im Kulturcafé Groß-Gerau — zum Jahrestag des Volksbegehrens und der Wiesbadener Massendemo — vom Café-Kollektiv eine Diskussions- und Kulturveranstaltung angeboten. Kpk
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