Arktis-Rettung

Ottawa (dpa/taz) — Die eisige Tundra an der Nordspitze Kanadas war Schauplatz einer beispiellosen Rettungsaktion für Überlebende eines Flugzeugabsturzes.

13 von 18 Insassen überlebten den Absturz eines militärischen Transportflugzeuges vom Mittwoch, das Versorgungsgüter zum streng geheimen Radar-Horchposten Alert auf der Ellesmere-Insel bringen sollte. 30 Kilometer entfernt hatte der Pilot eine Bruchlandung gemacht. Obwohl binnen einer Stunde ein Flugzeug an der Absturzstelle war, dauerte es zwei Tage, ehe die Absturzopfer ausgeflogen werden konnten.

Der Bergung der Überlebenden war die größte Mobilmachung kanadischer Streitkräfte seit dem Absturz eines sowjetischen Kernkraft-Satelliten in der Arktis vorausgegangen: Allwegfahrzeuge, die über die Tundra geschickt wurden, mußten umkehren, weil dichtes Schneetreiben die Sicht versperrte. Inzwischen warteten die Überlebenden, vier davon lebensgefährlich verletzt, bei minus 20 Grad Kälte in den Trümmern der Maschine. In der Nacht zum Freitag hatten zwölf Spezialfallschirmspringer einen Absprung über der Unfallstelle gewagt. Mehrere Bulldozer und Traktoren trafen Stunden später aus Alert ein. Eine Transportmaschine brachte in siebenstündigem Flug aus der nächstgelegenen Großstadt Edmonton einen zerlegten Helikopter nach Alert. Der wurde am Freitag zusammengesetzt und an die Absturzstelle geflogen. Die vier Schwerverletzten waren die ersten, die ausgeflogen wurden.