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Frust statt Fiesta

■ Der VfB Stuttgart erlebte gegen Osasuna Pamplona beim 2:3 im Heimspiel eine schmerzhafte UEFA-Pokal-Pleite

Stuttgart (dpa/taz) — Atletico Osasuna Pamplona nahm die schwerfälligen schwäbischen „Ochsen“ beim leicht und locker herausgespielten 3:2-Sieg unsanft auf die Hörner. Die Spanier drehten den Spieß nach dem 0:0 im Hinspiel um und warfen den Tabellen-Zweiten der Bundesliga schon in der 2. UEFA-Cup-Runde raus. Der überragende polnische Mittelstürmer Urban (8. und 47.) sowie Merino (17.) versetzten dem VfB die „tödlichen“ Stöße. Buchwald (80.) und Sverrisson (89.) milderten die Blamage etwas ab.

Danach ein einziges Jammern und Wundenlecken der schwer angeschlagenen Stuttgarter: „Das tut weh. Ich würde mir am liebsten die Birne vollhauen“, stöhnte Matthias Sammer. Man habe sich zwar in der Pause noch Mut zugesprochen, aber „das 0:3 war ein Schlag auf den Kopf“. Präsident Mayer-Vorfelder, der die ersten Gegentreffer wegen einer Sitzung verpaßte, berichtete: „Die Spieler saßen zerdatscht in der Kabine.“ Und Trainer Daum rang leichenblaß nach Worten.

Keinen Kommentar gab Daum allerdings zur von ihm verordneten, kläglich gescheiterten Taktik ab, den baskischen Abwehrblock mittels langer Bälle und einem „aufgelösten“ Libero zu sprengen. Pedro Zabalza, der Pamplona zum „größten Erfolg der Vereinsgeschichte“ (Präsident Ezcurra) führte, hatte seine Elf exakt auf dieses System eingestellt: „Wir haben erwartet, daß die Stuttgarter sofort die Initiative ergreifen würden.“ Matchwinner Urban wunderte sich: „So leicht hatten wir uns das nicht vorgestellt.“

Die Schwaben hatte der nüchterne Alltag wieder. „Jetzt gibt's wieder tägliches Bundesliga-Brot“, trauerte Daum dem Ausscheiden im DFB- Pokal und UEFA-Cup sowie den damit „vertanen sportlichen und wirtschaftlichen Chancen“ nach. Manager Hoeneß bezifferte den Verlust auf zwei Millionen Mark.

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