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Ein Waffenbruder auf Staatsbesuch in Israel

Tel Aviv (taz) — Zum ersten Mal seit 1975 hält sich wieder ein südafrikanischer Präsident zum offiziellen Besuch in Israel auf. Frederik de Klerk traf am Samstag in Begleitung seines Außenministers Botha und über dreißig weiteren Mitarbeitern in Israel ein, zu denen auch der Oberrabbiner Cyril Harris zählte. Am heutigen Montag wollen beide Regierungen ein Kooperationsabkommen unterzeichnen. Erst im Jahre 1987 hatte die Regierung in Jerusalem auf US- amerikanischen Druck hin wirtschaftliche Sanktionen gegenüber dem Apartheidregime verhängt, die Mitte Juli dieses Jahres wieder aufgehoben worden waren. Der viertägige Besuch steht ganz unter dem Vorzeichen der Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern, die auch während des Embargos eng geblieben waren. Ausländischen Pressebereichten zufolge galt dies vor allem für den militärischen Bereich. Unter die anhaltende Zusammenarbeit fielen unter anderem die gemeinsame Entwicklung von Waffensystemen, eines Supercomputers, die Kooperation auf dem Gebiet der Flugzeugkonstruktion, des Raketenbaus und der atomaren Forschung. In US-amerikanischen Medien wurde zudem über eine gemeinsame Entwicklung von Langstreckenraketen und atomarer Sprengkörper berichtet — im Gegensatz zu einer Entscheidung der israelischen Regierung aus dem Jahre 1987, derartige Formen der Zusammenarbeit mit Südafrika einzustellen. US-amerikanische Experten stellten auch eine erstaunliche Übereinstimmung zwischen dem südafrikanischen „Cheetah“-Kampfflugzeug und dem in Israel hergestellten „Kifr“ fest. Die israelische Regierung erhofft sich vom Besuch De Klerks eine weitere Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen, vor allem auf dem Gebiet des Handels. Das Außenministerium schätzt die Einbußen infolge des teilweisen Embargos auf eine Milliarde Dollar. Israel möchte daher jetzt seine Exporte nach Südafrika erhöhen. Neue Vereinbarungen auf dem Gebiet der Sicherheit oder der Waffentechnologie sollen jedoch nicht geschlossen werden. Amos Wollin

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