Zehn Jahre Willi

hier bitte der

Mann mit Glatze

und Weihnachtsmann

Als SPD-Landesgeschäftsführer hatte Willi Lemke ein Problem: Wenn er mal eine Pressemitteilung abschickte, mußte er immer noch einmal hinterhertelefonieren, damit sie auch abgedruckt wurde. Seit nunmehr zehn Jahren ist er diese Sorge los: Seitdem ist er nämlich Werder-Geschäftsführer und die Presse rennt ihm täglich die Bude ein, um aktuelle Heiratspläne, Kniebeschwerden oder Karrieresprünge der Werder-Kicker informiert zu werden. Und Werders „Willi für alles“ tut, macht und redet, daß es eine Freude ist.

Doch nicht nur pressepolitisch ist er die ideale Ergänzung zum kontaktscheuen Trainer Rehhagel. Auch als Ein-Mann- Pressure-Group steht Lemke seinen Mann. Daß das Weser- Stadion trotz leerer Kassen der Stadt Stück für Stück ausgebaut worden ist, wäre ohne Lemke kaum denkbar gewesen. Daß der Verein trotz sinkender Zuschauerzahlen finanziell bestens dasteht, wäre ohne Willis Riecher für die schnelle Mark nicht möglich.

Nur eins ist doch ein wenig beängstigend: Je älter Lemke wird, um so schneller wird er in seiner Umtriebigkeit. Oder hat Willi sich längst ein paar Doubles angeschafft, ein dutzend geklonte Werder-Manager? Was wiederum eine erschreckende Vorstellung ist: Denn mehr als einer von dieser Sorte ist denn doch zuviel. hbk