Maxwell-Mysterium

London (dpa/taz) — Der Tod des Medienzars Robert Maxwell bleibt weiter mysteriös. „Nichts kann ausgeschlossen werden“, hieß es am Mittwoch übereinstimmend in der britischen Presse.

„Maxwell kämpfte vier Stunden lang im Wasser“, meldete am Mittwoch das Massenblatt 'Daily Mail‘. Es berief sich dabei auf Angaben von Maxwell-Anwalt Julio Claverie, der sich auf ein Gespräch mit dem an den Nachforschungen beteiligten Richter Luis Guiterrez bezog. Das Blatt zitierte auch einen anonymen Mitarbeiter an der gerichtsmedizinischen Untersuchung: „Es gibt den konkreten Verdacht, daß es sich nicht um einen natürlichen Tod handelte.“

Demgegenüber zitierte der zum Maxwell-Imperium gehörende 'Daily Mirror‘ die Leiterin des spanischen Untersuchungsteams, Richterin Isobel Oliva, mit den Worten: „Im vorläufigen Autopsiebericht steht nicht, daß er vier Stunden lang im Wasser überlebt hätte. Da hätte er ein ganz schön starker Mann sein müssen.“ Die Richterin wollte Mord oder Selbstmord nicht ausschließen. Maria Jose Meilan, die an der Obduktion der Leiche Maxwells beteiligt war, erzählte dem 'Guardian‘, daß „von den beteiligten Parteien erheblicher Druck auf das Ärzteteam ausgeübt“ worden sei, um das Obduktionsergebnis zu beeinflussen.

Der deutsche Fischer Eberto Kraus behauptete am Dienstag, er habe am Tag vor Maxwells Tod ein Schiff ohne Namen und Flagge gesehen, das im Windschatten der „Lady Ghislaine“, der Yacht des Verlegers, gefahren sei. „Das kam mir komisch vor“, sagte Kraus. „Es ist vorgeschrieben, daß jedes Schiff identifizierbar sein muß.“ RaSo