Spannungen in Äthiopien und Dschibuti

Addis Abeba/Dschibuti (afp/taz) Wie erst jetzt bekannt wurde, sind bei Zusammenstößen zwischen Volksangehörigen der Amharen und der Oromos in der ostäthiopischen Stadt Dire Dawa am Wochenende 50 Menschen getötet worden. Augenzeugen sagten, die Zusammenstöße hätten am Samstag begonnen, als sich Amharen in der Stadt zu einer Konferenz treffen wollten. Die Amharen waren unter der Herrschaft des Exdiktators Mengistu das dominierende Volk in Äthiopien.

Weiter hieß es, Truppen der seit Mai herrschenden EPRDF-Regierung hätten Dire Dawa eingekesselt. Zwischen der EPRDF und den Verbänden herrscht seit einiger Zeit ein Streit um die Kontrolle Dire Dawas, das an der wichtigen Eisenbahnlinie zwischen Addis Abeba und Dschibuti liegt.

In Dschibuti wurde unterdessen nach Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen des Afar- Volkes die allgemeine Mobilmachung ausgerufen. Die „territoriale Integrität“ sei gefährdet, hieß es gestern in einem Regierungsdekret. Alle Personen, die in den vergangenen fünf Jahren beim Militär oder der Polizei gedient hatten, wurden aufgefordert, sich sofort zu melden.