Nochmal teurer

■ 26,4 Millionen Mark mehr fürs Kongreßzentrum

99,1 Millionen Mark ist die Obergrenze. Das versprach Bürgermeister Klaus Wedemeier im Januar 1990, nach dem der Senat die 100prozentige Preissteigerung beim Kongreßzentrum zugeben mußte. Der Bürgermeister hätte seine Bauverwaltung besser kennen müssen. Gestern mußte die Finanzdeputation wieder einmal über Preissteigerungen beraten. Und diesmal wurde klar: Noch einmal 11,5 Millionen Mark, nach jetzigem Erkenntnisstand versteht sich, müssen nachbewilligt werden, damit Maritim das versprochene Gebäude bekommt.

„Absoluter Dilletantismus“, meinte die Grüne Elisabeth Hackstein nach der Sitzung, und CDU- Fraktionsvize Reinhard Metz urteilte: „Der Skandal wird immer unerträglicher.“

Metz und Hackstein haben eine eigene Rechnung aufgemacht und kommen zu dem Schluß, daß das Kongreßzentrum gar 26,4 Millionen Mark teurer wird. Denn in den damals angesetzten 99,1 Millionen hatte der Senat eine stille Reserve in Form der Mehrwertsteuer eingesetzt, die in Wirklichkeit aber gar nicht bezahlt werden muß.

Daß das Geld trotzdem nicht langt, begründete die Bauverwaltung gestern mit altbekannten Argumenten. Zum einen habe man die Kostensteigerungen beim Bau in dieser Größenordnung nicht vorausgesehen, zum zweiten mußte die Statik wieder einmal geändert werden, weil die Berechnungen sich nicht als tragfähig erwiesen haben.

Auch die SPD-Fraktion mag der Verwaltung jetzt nicht mehr glauben. Sie beantragte gestern, daß jetzt unabhängige Prüfer die Gesamtkosten ermitteln sollen.

hbk