Sieben Tote in 36 Stunden

■ In Nordirland wurden die Anschläge der IRA prompt beantwortet

Dublin (taz) — Innerhalb von 36 Stunden sind sieben Menschen in Nordirland ermordet worden. Nachdem die Irisch-Republikanische Armee (IRA) am Mittwoch abend in Belfast vier Protestanten erschossen hatte, schlug die legale Ulster Defence Association (UDA) unter ihrem Decknamen Ulster Freedom Fighters (UFF) am Freitag morgen erwartungsgemäß zurück.

Gegen Mitternacht tötete ein UFF-Kommando zwei Katholiken und einen Protestanten, die nach der Spätschicht in einer Maschinenfabrik bei Portadown südwestlich von Belfast auf dem Nachhauseweg waren. Nur wenige Stunden zuvor hatte die UFF zwei Katholiken in Belfast durch Schüsse schwer verletzt.

Auf einer Diskussionsveranstaltung der Dubliner Universität distanzierte sich Sinn-Fein-Präsident Gerry Adams am Donnerstag von den IRA-Anschlägen: Eine Friedensinitiative hatte die Versammlung aufgefordert, sich für zehn Sekunden zu erheben, um „die Verurteilung der scheußlichen IRA-Attentate“ vom Vortag auszudrücken. Auch Adams erhob sich. Er sagte, daß er an die Möglickeit einer politischen Lösung des Konflikts glaube. „Ich denke, wir müssen Kompromisse eingehen“, sagte Adams. Ralf Sotscheck