Palast-Hotel als Sixtinische Kapelle?

■ Heute verkauft die Treuhand ihre 33 Interhotels

Berlin. Mit Spannung warten die Anbieter auf die Entscheidung des Verwaltungsrates der Berliner Treuhandanstalt über den teuersten Immobiliendeal im Vereinigungsgeschäft: Wer bekommt die größte deutsche Hotelkette? Die ehemaligen Interhotels der DDR, 33 Häuser — zum Teil feudale Nobelherbergen wie das Palast-Hotel in Berlin — mit insgesamt 10.500 Gästezimmern und einem Jahresumsatz von mehr als 700 Millionen Mark in 14 Städten von der Ostseeküste bis zum Thüringer Wald sollen verkauft werden.

28 Herbergen sollen im Paket an einen Interessenten gehen. Fünf weitere große Häuser, darunter das Dom-Hotel in Berlin, sollen einzeln veräußert werden. Der Treuhandvorstand hat die Entscheidung für die Sitzung des Verwaltungsrats am Freitag bereits vorbereitet. Doch nahezu alle Beteiligten schweigen sich aus, wenn auch schon viele unbestätigte Details in der Presse offenbar wurden. »Von der Treuhand werden Sie dazu nichts hören, ehe der Verwaltungsrat entschieden hat«, erklärte Sprecherin Brigitte Kauers.

Auch die Hotelkette Hilton International in München schweigt sich zu dem bekanntgewordenen Geschäft aus, wonach Hilton das Dom-Hotel in Berlin für 290 Millionen Mark zugesprochen bekommt. »Ich kann lediglich bestätigen, daß sich Hilton International beworben hat«, erklärte eine Sprecherin. Presseberichten zufolge soll der Autovermieter Erich Sixt den Zuschlag für die 29 Häuser zum Preis von 2,8 Milliarden Mark bekommen haben. Doch die Münchner Zentrale will erst »demnächst dazu Stellung nehmen«. Der Mitanbieter Roland-Ernst-Immobilien bestätigte, daß ein Angebot gemacht worden sei, wollte aber vor der Entscheidung des Verwaltungsrates nicht mehr sagen. ap/taz