: Merkel oder Fink?
■ Streit in der Brandenburger CDU um den Vorsitz
Berlin (dpa/taz) — Mit unterschwelliger Kritik an Kanzler Kohl hält der Links-CDUler Ulf Fink den internen Konflikt um den Vorsitz des brandenburgischen Landesverbands in Gang. Der DGB- Vize und Sozialausschußvorsitzende Fink bekräftigte erneut seine Kandidatur, über die am Wochenende auf dem Parteitag der brandenburgischen CDU in Kyritz entschieden wird, und stellte für den Fall seiner Wahl den Verzicht auf sein Berliner Abgeordnetenhaus- Mandat in Aussicht. An die Adresse Kohls gerichtet, der Frauenministerin Merkel favorisiert, betonte Fink, es sei selbstverständlich, daß sich jeder Landesverband seinen Vorsitzenden selbst aussuche. Der Bräutigam, so Fink, wolle heiraten, er selbst sei bereit dazu, und „dann kommt der Schwiegervater und bietet eine entfernte Verwandte an“. Schwiegervater Kohl, bekannt dafür, daß keine relevante Familienangelegenheit ohne ihn entschieden wird, findet in der Tat wenig Gefallen an der Vorstellung, der Arbeitnehmer-Querkopf Fink könne sich eine Hausmacht zulegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen