SONNTAG: Mission top secret - Das Auge des Salomon / Mystic Pizza / Zeit zu lieben und Zeit zu sterben

MISSION TOP SECRET —

DAS AUGE DES SALOMON

Durch Zufall stößt der Spanier Pedro, ein Indiana Jones im Bonsai- Format, in Australien auf das Hauptquartier der Geheimloge „Centauri“, deren jugendliche Mitglieder eingreifen, wo immer Natur und Kulturschätze in Gefahr sind. Einer ihrer Gegenspieler ist Neville Savage, der es auf den Edelstein Das Auge des Salomon abgesehen hat, ein Smaragd, dem magische Kräfte zugeschrieben werden. Exotische Paläste, unterirdische Geheimgänge und moderne High-Tech-Büros sind die Schauplätze dieser turbulenten Abenteuerserie für große und kleine Kinder.(ARD, 13.45 Uhr)

MYSTIC PIZZA

In ihrem ersten größeren Film bewährte sich Julia Roberts, die Frau mit der silikongestützten Unterlippe, gleich in einer Rolle, die fortan ihre Karriere bestimmen sollte. Als Aschenputtel bemüht sich Hollywoods große Naive um einen finanziell gut gestellten Prinzen, was natürlich nicht ohne Probleme abläuft. Weil das allein nicht abendfüllend ist, bekam sie noch zwei Leidensgenossinnen zur Seite. Ein Gläschen Ramazotti hilft das süßliche Zeugs zu verdauen.(ARD, 20.15 Uhr)

ZEIT ZU LIEBEN

UND ZEIT ZU STERBEN

Der 29jährige Filmkritiker Jean-Luc Godard zeigte sich 1959 ganz begeistert von Douglas Sirk und seiner Hauptdarstellerin Liselotte Pulver: „Alle verachten sie. Ich liebe sie. Sie finden sie zu staksig, na und, es ist Krieg, und das Sujet des Films ist schließlich nicht: Lise, zieh deinen Pullover aus! Und ich für meinen Teil fand noch nie eine junge Deutsche im zusammenbrechenden Dritten Reich so überzeugend wie diese Zürcherin, die bei jedem Mit- und Aufschwenken der Kamera zittert. Gehen wir noch weiter. Ich fand Deutschland im Kriege nie so überzeugend wie in diesem in Friedenszeiten gedrehten amerikanischen Film. [...] Schlußfolgerung: Wer Liselotte Pulver nicht gesehen und geliebt hat, wie sie die Ufer, ich weiß nicht, welchen Rheins oder welcher Donau, entlangläuft, sich plötzlich bückt um unter einem Zaun durchzuschlüpfen, dann sich wieder aufrichtet, hopp, aus den Hüften heraus, wer in dem Augenblick die dicke Mitchell von Douglas Sirk nicht gesehen hat, wie sie sich gleichzeitig bückt, dann, hopp, sich mit dem gleichen gelenkigen Haxenschwung aufrichtet, nun ja, der hat nichts gesehen, oder aber er weiß nicht, was schön ist“ (aus: 'Cahier du Cinéma‘, Nr.94).

Schade, daß aus diesem begabten Skribenten ein Regie-Scharlatan werden mußte.(Bayern3, 22.30 Uhr)