Türken überfielen Skins

■ 19jähriger wurde durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt/ Polizei schließt Racheakt als Motiv nicht aus

Lichtenberg. Die wachsenden Aggressionen zwischen Skinheads und ausländischen Jugendlichen hätten in der Nacht zum Sonnabend beinahe ein weiteres Opfer gefordert: Nur knapp entronn der 19jährige Andreas K., der nach Polizeiangaben der Skinhead-Szene zuzuordnen ist, in Lichtenberg dem Tod. An einer Bushaltestelle an der Ho-Chi-Minh- Straße wurde er von fünf bis sieben türkischen Jugendlichen umringt. Die Angreifer drängten ihn in die Büsche und traktierten ihn dort mit Messerstichen in den Hals und den Brustkorb. Ein weiterer Jugendlicher wurde mit einem unbekannten Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Die beiden Mädchen, mit denen Andreas K. und sein Freund unterwegs gewesen waren, konnten fliehen. Nach dem Übergriff blieb Andreas K. schwerverletzt im Gebüsch liegen, bis ein Taxifahrer ihn auflas und ins Krankenhaus Weißensee brachte. Die Täter flüchteten unerkannt in Richtung Frankfurter Allee. Seit gestern mittag ist der 19jährige außer Lebensgefahr. Die Polizei schließt einen Zusammenhang mit dem kürzlich seinen Verletzungen erlegenen Mete Eksi nicht aus. »Möglicherweise handelte es sich um einen Racheakt«, so ein Sprecher. »Anders können wir uns nicht erklären, warum plötzlich in Lichtenberg nachts türkische Jugendliche herumlaufen.« jgo