Bombe in Hochsicherheitsgefängnis tötet protestantischen Häftling

Belfast (dpa) — Eine Bombe im Hochsicherheitsgefängnis der nordirischen Hauptstadt Belfast hat am Sonntag abend einen protestantischen Häftling getötet und acht weitere verletzt. Der Sprengkörper war hinter einem Heizkörper im Speisesaal der Haftanstalt versteckt.

Er explodierte, als eine Gruppe protestantischer Gefangener das Abendessen einnahm. Kurz zuvor hatte in demselben Raum eine Gruppe katholischer Häftlinge gegessen. Die Behörden sehen den Anschlag im Zusammenhang mit dem langen Kampf von Extremisten, katholische und protestantische Gefangene zu trennen.

Bei verschiedenen Zusammenstößen in den vergangenen beiden Jahren waren in der Anstalt mehr als 80 Personen verletzt worden. Die Mehrzahl der rund 500 Häftlinge sind Terroristen.

Offenbar als Vergeltungsschlag wurde noch in der Nacht zum Montag in Belfast ein Katholik von protestantischen Terroristen erschossen. Damit stieg die Zahl der Terroropfer in Nordirland in diesem Jahr auf 86.