Kulturpolitik

■ Kleinbürgerliche Grüne

Frankfurt/Main (taz) — In einem offenen Brief an die Parteifreunde in Wiesbaden hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Kultur der Grünen gegen die Nichtnominierung der weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannten Kultur- und Schuldezernentin Margarthe Goldmann für eine zweite Amtsperiode protestiert. Die parteilose Dezernentin, die auf der Liste der Grünen ins Stadtparlament eingezogen und dann Dezernentin geworden war, bekam auf der Kreisversammlung der Wiesbadener Grünen die rote Karte gezeigt — ein „Unverschämtheit“ und eine „schallende Ohrfeige für alle, die sich für eine reformorientierte Kulturpolitik in und um die Grünen einsetzen“ (BAG Kultur). Besonders empörend sei der Verweis auf Margarethe Goldmanns private Verbindung zu Wiesbadens OB Achim Exner (SPD): „Welch eine kleinbürgerliche und frauenverachtende Haltung.“